Willi Baumeister

"Was riecht denn hier so gut?" Mit diesen Worten betrat der Maler Willi Baumeister Dombergers Siebdruck-Werkstätte in der Stuttgarter Bauhaus-Villa Oppenheimer, Gänsheide 26, in der sein Atelier war und deren Hausflur Baumeister mit farbigen Skizzen, graphischen Scherzen, skurrilen Graffiti, ausgeschmückt hatte. Das war im Jahr 1949.

Diese Begegnung sollte für beide ungeahnte Folgen haben, denn Willi Baumeister hatte nicht nur den typischen Geruch der Druckfarbenlösungsmittel eingeatmet, er hatte eine ihn höchst interessierende, neue künstlerische Ausdrucksmöglichkeit entdeckt - und einen leidenschaftlichen Drucker, mit dem er nach vielen Gesprächen und Versuchen seiner Druckgraphik eine bisher unbekannte Variante hinzufügte.

Im Jahre 1950 druckte Luitpold Domberger die erste Serigraphie Willi Baumeisters, der entscheidende Impulse für die deutsche Nachkriegskunst und für den Anschluss an die internationale Moderne geben sollte. Bis zu seinem Tod 1955 entstanden 64 Serigraphien, die einen wichtigen Teil des graphischen Baumeister-Oeuvres bilden: es waren die ersten Künstler-Original-Serigraphien, die in Deutschland hergestellt wurden.


Luitpold Domberger und Willi Baumeister
Willi Baumeister Original-Serigraphie "Phantom II", 1951

 

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