Die erste aufsehenerregende verlegerische Leistung der 1967 in Bonlanden bei Stuttgart gegründeten Edition Domberger war die Produktion und Publikation der Mappe "Formen der Farbe", die nicht nur bei Sammlern, sondern auch bei Museen ein außerordentliches Echo fand.
In wenigen Tagen war sie vergriffen. Über den ungewöhnlich niedrigen Preis dieser hochwertigen Arbeit, es waren 600,-- DM, kann man heute nur schmunzeln. Die Liste der in der Mappe vertretenen Künstler reicht von Josef Albers über Allan D'Arcangelo, Robyn Denny, Karl Georg Pfahler, Robert Indiana und anderen bis zu Victor Vasarely. Initiator des Mappenwerkes war, anlässlich der Ausstellung im Württembergischen Kunstverein "Formen der Farbe", Dr. Dieter Honisch.
Der Kunstkritiker Günther Wirth schrieb darüber: "Damit hatte sich die Edition, wenn nicht auf eine Richtung, so doch auf eine gewisse Tendenz innerhalb der zeitgenössischen Kunst festgelegt.
Aus diesem gelungenen Start zog Domberger die Konsequenz, indem er Künstler, die in der Mappe 'Formen der Farbe' vertreten waren, nach Bonlanden in seine Werkstätten einlud, um dort für eine neue Mappe zu arbeiten oder den Druck zu überwachen. Für solche Zwecke hatte er in der Nähe seines Betriebes Wohnungen und Werkstätten eingerichtet." Auf diese Weise entstand eine Siebdruckmappe von Victor Vasarely als Koproduktion der Edition Domberger und Denise René, Paris; es entstand ein großes Mappenwerk des Amerikaners Nicholas Krushenick, der daran einige Wochen in Bonlanden arbeitete. 1968 druckte Domberger eine Mappe von 12 Serigraphien des Anfang 2002 verstorbenen Karl Georg Pfahler.