06.12.2012

15. Online-Ausstellung Dezember 2012

KLASSISCH SCHÖN ZUM JAHRESAUSKLANG

Zukünftig werden Sie sich virtuell durch unsere Galerie bewegen können. Wir nutzen die neuen Medien und stellen uns mit Engagement den technischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.

Das Original ist ein Original, nicht weniger und nicht mehr. Diese Erkenntnis ist nicht nur für Kunstkenner und -sammler das entscheidende Kriterium für die Liebe zur Kunst. Trotzdem wollen wir Sie zu diesem virtuellen Rundgang einladen, um Lust zu machen, die Bilder im Original kennen zu lernen.

Der Name Domberger steht traditionell für hochwertige Originalgraphik, und wer die satten Serigraphien aus unseren Werkstätten kennt, weiß, wovon die Rede ist. Vielleicht entdecken Sie heute ein Motiv, mit dem Sie leben oder arbeiten wollen, denn nur durch Kunst werden Räume wirklich individuell.

Rot, Gelb und Blau: Die Beschäftigung mit diesen drei Primärfarben hat schon viele Künstlergenerationen beschäftigt. „Who is afraid of Red, Yellow and Blue“ lautet der Titel  eines modernen Klassikers von Barnett Newman in der Neuen Nationalgalerie Berlin.

Auch Imi Knoebel, der übrigens am Silvesterabend 1940 als Klaus Wolf Knoebel  in Dessau geboren wurde, hat sich dieser drei Grundfarben in einer Serie angenommen, die 1995 bei uns gedruckt und verlegt wurde. Knoebel gehört zur Minimal Art-Strömung unter den Schülern von Joseph Beuys und seine Werke sind ein echtes „must have“ vieler zeitgenössischer Sammlungen. Knoebels Quadrate sind echte Klassiker, man sieht sich an ihnen nicht satt. Probieren Sie es aus!

Auch der Niederländer Ton Mars ist ein Künstler, der seit über 25 Jahren zum Galerieprogramm gehört und dessen Kunst aus stark reduzierten Zeichen besteht. Von Mars haben wir einiges im Angebot, u.a. sein dreiteiliges Wandobjekt „painter-thinker-poet“. Diese Arbeit ist genial einfach und durch den Bildträger Aludibond nahe an der Grenze zu gutem Design.

Doch wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen Kunst und Design? Diese Frage mag sich der legendäre Anton Stankowski oft gestellt haben. Eines seiner Design-Zeichen ist mehr als präsent, es handelt sich um das Logo der Deutschen Bank. Kurz vor seinem Tod hatte sich Stankowski noch auf ein spannendes Pilotprojekt des Südwestfunks eingelassen, die sog. 3sat-Galerie. Die 3sat- Galerie datiert in die Jahre 1995-96, sie warb mit dem Untertitel einer „globalen Ausstellung“, bei der die Zuschauer ihr TV-Gerät völlig untypisch nutzen konnten, nämlich als Bilderrahmen. 12 Künstler lieferten 12 Monatsbilder, darunter Namen wie Alfonso Hüppi, Jochen Gerz und eben Anton Stankowski. Diese Fernsehbilder wurden im Anschluss als Serigraphien gedruckt und von allen Künstlern handsigniert. Dank Preis und Format ist die 3sat-Galerie ein idealer Tipp für Einsteiger in den Markt der Originalgraphik.

Dem Menschen, der mit der Kunst bereits mehr Berührung hat und der sich Kunst auch als Kapital vorstellen kann, sei z.B. Robert Indiana oder Jonathan Lasker empfohlen. Beide Künstler sind absolute Weltstars. Indiana gilt als DER Maler des american dream. Mit ihm und Domberger gab es wunderbare Kooperationen, vom kleinen Liebesbuch bis zum wandfüllenden Portfolio. Die Motive Indianas haben in den letzten Jahren ein echtes Revival erlebt. Seine Pop-Art ist gut und unverfälscht und der Künstler ein echter Mythos!

Jonathan Lasker betitelte die FAZ einmal als „Maler der Endlosschleifen“. Der 1948 geborene US-Künstler schafft abstrakte, lyrisch Räume, er malt außerordentlich langsam und plant seine großen Formate bis ins kleinste Detail. Was spontan wirkt, ist das Ergebnis echter Kopfarbeit. Laskers Kunst ist nichts für den kleinen Geldbeutel, aber die Serigraphie auf Leinwand, die bei uns gedruckt wurde und den Titel „Born Yesterday“ trägt, ist ein echter Lasker und das mitten Filderstadt!

Wenn wir schon bei großen Amerikanern sind, so darf Robert Mangold nicht fehlen. Seine Werke faszinieren insbesondere Architekten. Es mag an der Klarheit seiner Arbeiten liegen und an der Präzision, mit der er seine Linien über die Bildflächen führt. Mangolds „book of screenprints“ ist allein wegen seiner subtilen Querformate unser wohl elegantestes Portfolio. Aber auch seine großen Graphiken sind bestechend schön.

Die Reihe zeitgenössischer Klassiker könnte fortgefahren werden, aber die einzelnen Kunstwerke sind zu stark, um hier als Randnotiz aufzutauchen.

Zum Abschluss muss wenigstens noch der Name Raymond E. Waydelich fallen. Dieser Straßburger Künstler wird in der Domberger-Kartei als Künstler und Freund geführt. Künstlerisch wegweisend war für ihn das Jahr 1973, als Waydelich das Manuskript der Schneidergesellin Lydia Jacob (*1876) in die Hände fiel und er diese historische Frauengestalt zu seiner Muse ernannte. Die Lydia Jacob Story ist unbeschreiblich vielseitig, sie besteht aus Collagen, Assemblagen, Graphiken: ein echter Schatz der Galerie und nicht in Worten fassbar!

„Man kann alles richtig machen und das Wichtigste versäumen“, schrieb Alfred Andersch. Also warten sie nicht auf den Sechser im Lotto und den Picasso an der Wand, sondern kommen Sie bei uns vorbei. In Person oder virtuell, ganz wie es Ihnen gefällt.

Denn, denken Sie daran: Nur durch Kunst werden Räume wirklich individuell!


Dezember, 2012
Text: Andrea Dreher

zur 15. Online-Ausstellung