04.06.2014

Domberger – Onlineausstellung Sommer 2014

Siegward Sprotte

ANDERNORTS …

unterwegs mit Grafiken aus der Galerie und Edition Domberger

Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah“, dichtete einst Goethe. Sein berühmtes Zitat liefert zugleich das Motto für unsere kunstvolle Sommer-Reise unter dem Titel andernorts.

Was Künstler uns Nicht-Künstlern voraushaben, ist ihre Gabe, allein mittels Phantasie und Farbe unterwegs zu sein, ohne dabei auf den Verkehr oder die Ferienpläne achten zu müssen. Jedoch spielen sich unsere Nicht-Künstler-Reisen immer auch im Geiste ab, und zwar wenn wir in die Zukunft träumen, wenn wir planen und wenn wir zurückgekehrt sind und Bilder gespeichert haben, die uns an die reale Reise erinnern.

Andernorts ist überall, es kann ganz nah und ganz fern sein, andernorts kann gestern gewesen sein oder Jahrzehnte zurück liegen.

Der Franzose Roger Bezombes druckte bei Domberger vor knapp 50 (!) Jahren zwei Stillleben, deren intensive Farbigkeit bis heute fasziniert. Seine Stillleben mit Geige und Melone atmen den Hauch französischer Bistro-Luft; das Baguette, die Chansons und das Ambiente ergänzen wir automatisch vor unserem geistigen Auge.

Andernorts und doch so nah sind die Grafiken von Ida Kerkovius.  Ihre formal reduzierte und stets meisterlich komponierte Malerei entführt uns mit Motiven wie „Garten“, „Vogel im Garten“ oder „Tulpe“ in eine nahe Welt vor unserer Haustüre, allerdings aus der Sicht einer großen süddeutschen Künstlerin. Ihr Malerkollege Alexej Jawlensky sagte einmal über Ida Kerkovius: „Sie ist ganz Kunst“.

Ganz Kunst und ganz andernorts sind auch die lyrischen Motive des Amerikaners Yale Epstein. Seine imaginären Fenster führen uns an andere Orte, sie entführen unsere Sinne und generieren neue Phantasien. Wo ist der Ort, den Epstein mit  „Aurora“ betitelt, was Morgenröte meint? Im Grunde spielt die Lokalisierbarkeit der Orte auf Epsteins Bildern keine Rolle, denn es sind Stimmungen, die er schafft. Stimmungen, die innere Ortswechsel ermöglichen, allein mit dem Blick auf diese „Fenster“ an der Wand.

Lokalisierbar sind die Orte des Stuttgarter Malers Werner Leippert allemal. Auf seinen Bildern pulsiert das Leben in der Stadt, mit dem Verkehr, den Ampeln und allem, was wir suchen, wenn wir uns an urbane Orte begeben, um dort dem Leben scheinbar ganz nahe zu sein.

Egal wohin die Reise führt – in der Kunst sind wir immer andernorts.

Holen Sie sich aus unserem Sommer-Angebot ein neues Reiseziel an Ihre Wände – für die reisefreie Zeit in Ihrem Alltag!

Einen schönen Sommer wünscht Ihnen Ihre Galerie Domberger


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